Eingang zum Pfarrbüro - Foto: A. Füser

Alltagshelfer

Seit dem Sommer 2007 gibt es in unserer Gemeinde ein neues Angebot von Menschen aus der Gemeinde für Menschen in Klein Hehlen: Alltagshelfer, gelebte Diakonie vor Ort.

Was ist ein Alltagshelfer?
Berndt: Ein Alltagshelfer ist ein Gemeindeglied, das sich bereit erklärt hat, anderen Menschen zu helfen. Dabei kann es sich um eine einmalige Hilfestellung handeln, wenn die gewohnten Hilfspersonen ausgefallen sind, oder aber auch um eine längerfristige Betreuung.

Wie ist das konkret zu verstehen?
Deckwirth: Beispiele für einmalige Hilfestellungen: eine Mutter erkrankt plötzlich, oder sie möchte an einer Veranstaltung teilnehmen – dann können wir die Kinderbetreuung übernehmen. Oder jemand benötigt einen Transport zum Arzt, eine Begleitung bei Behördengängen oder Hilfe beim Einkauf – wir helfen. Bei einer längerfristigen Betreuung geht es z. B. um eher regelmäßige Besuche bei meistens älteren Menschen, die keine hier lebenden Angehörigen haben.

Wie sieht diese Hilfe ganz speziell aus?
Berndt: Der Hilfesuchende äußert seine persönlichen Wünsche, wie z. B. Spaziergänge, Besuche in seiner Wohnung oder möchte einfach nur etwas vorgelesen bekommen.

Haben Sie Schwerpunkte bei Ihrem Hilfsangebot?
Berndt: Nein, wir wollen in jedem Falle helfen, ganz gleich, worum es geht – soweit uns das möglich ist.

Wer ist Alltagshelfer?
Deckwirth: Zurzeit sind wir 22 Alltagshelfer im Alter von Anfang 40 bis zum Alter von Mitte 70 Jahren. Es sind viele verschiedene Berufsgruppen vertreten, aktive und ehemalige Berufstätige, Frauen und Männer, wobei der Anteil der Frauen überwiegt; letzteres sehen wir nicht als Nachteil. Für manche Hilfeleistungen sind Frauen besser geeignet, wie aber auch Hilfen vorstellbar sind, die von Männern leichter zu bewältigen sind (z. B. bei schwererer körperlicher Arbeit und der damit verbundenen Anstrengung).

Muss der Hilfesuchende etwas für den Einsatz der Alltagshelfer bezahlen?
Berndt: Nein! Alle Alltagshelfer sind ausschließlich ehrenamtlich, also kostenlos tätig.

Kann ein Alltagshelfer für Arbeiten erbeten werden, die auch gewerbsmäßig erledigt werden können?
Deckwirth: Nein, in aller Regel nicht. Die Alltagshelfer wollen nicht in Konkurrenz zu gewerblichen Anbietern treten und den dort Beschäftigten die Arbeit wegnehmen. Daher wollen wir nicht auf einem derartigen Gebiet dauerhafte Hilfe leisten.

Was passiert, wenn z. B. bei einer längerfristig vorgesehenen Betreuung Spannungen auftreten?
Deckwirth: In einem solchen Falle bemühen wir uns – nach entsprechender Information z. B. durch ein kurzes Telefonat – um einen schnellen Austausch des Alltagshelfers.

Muss der Hilfesuchende Mitglied unserer Kirchengemeinde sein?
Berndt: Nein! Er muss nur im Gebiet unserer Gemeinde Klein Hehlen wohnen.

Was muss man können, um Alltagshelfer zu werden?
Berndt: Bestimmte Vorkenntnisse sind nicht erforderlich, man muss nur Freude am Helfen mitbringen.

Was ist für Sie der Grund gewesen, Alltagshelfer zu werden?
Deckwirth: Die Nächstenliebe im weitesten Sinne – ich spüre auch, dass etwas zurückkommt: Dankbarkeit! Auch befriedigt mich das Gefühl, Freizeit sinnvoll zu verwenden.

Wie tritt man in Kontakt zu den Alltagshelfern?
Berndt: Das ist ganz einfach: Der Hilfesuchende wendet sich telefonisch an einen der beiden Organisatoren.

Letzte Frage: Was erhoffen sich die Alltagshelfer?
Deckwirth: Mit Rat und Tat vielen Menschen helfen zu können. Daher wünschen wir uns, dass auch die Hilfesuchenden wirklich den Mut aufbringen, uns tatsächlich anzurufen!