
„Wenn du Frieden willst, bereite den Krieg vor“ – ist es das, was übrigbleibt von Jahrzehnten, in denen man die evangelische Kirche überwiegend verbunden hat mit der Parole „Frieden schaffen ohne Waffen“?
In der gemeinsamen Überzeugung, dass „Krieg … nach Gottes Willen nicht sein“ soll (Ökumenische Versammlung Amsterdam 1948) konnten sich Christen zwar immer noch treffen. Aber der Pazifismus erschien doch als die wahre evangelische Überzeugung: keine Waffenlieferungen an niemanden, die neue Lehre vom gerechten Frieden anstelle der alten vom gerechten Krieg, ein Halleluja für den zivilen Ungehorsam!
Ganz so klar war die evangelische Position zwar nie gewesen, aber gerade das warfen die Überzeugten der EKD als Lauheit vor. Bis zum 24. Februar 2022: Seit dem russischen Angriff auf die Ukraine ist es still geworden um die Friedensbewegung. War die evangelische Friedensethik nur eine Schönwetter-Moral? Doch andererseits: Was hat christliche Friedensethik einer unerbittlichen Logik militärischer Abschreckung entgegenzusetzen, die zuletzt nur noch verbrannte Erde kennt? Und Jesu Aufruf zur Feindesliebe: Schnee von gestern?
Der Referent: Dr. Stephan Schaede, Regionalbischof im Sprengel Lüneburg, war zuvor zehn Jahre Direktor der Evangelischen Akademie Loccum und ist bekannt für scharfsinnige und humorvolle Durchdringung theologischer Gegenwartsfragen.
Zeit: Samstag, 25. März 2023, 9.00 bis 11.00 Uhr
Ort: Gemeindehaus an der Bonifatiuskirche
Kosten: 4,- Euro
Anmeldung hier online.